Wie wird die Zukunft des Kulturortes Balaklawa, noch vor zehn Jahren für Zivilisten nicht zu betreten, aussehen? In der Vergangenheit hinterließen in der Schwarzmeerbucht viele europäische Länder ihre Spuren sowohl militärische als auch kulturhistorische. In der Antike errichteten hier erst die Griechen, dann die Genueser eine eigene Stadt - die Ruinen des unter den Römern gebauten Dolchineustempels bilden noch heute das Markenzeichen der Bucht. Im Krimkrieg kämpften in Balaklawa die alliierten osmanischen, englischen und französischen Truppen gegen Russland. Und im Zweiten Weltkrieg waren es schließlich die Armeen Deutschlands und Rumäniens, die die Krim - die als deutsche Riviera figurieren sollte - besetzten. Das Schicksal militärischer Nutzung des Kulturortes Balaklawa setzte sich bis in die Sowjetzeit fort, als hier ein Kommando der Schwarzmeerflotte stationiert wurde und Atomwaffen lagerten. In der Antike hieß Balaklawa Schembalon, was soviel wie Vorahnung bedeutet. Am Ausgang des Stollens, als Abschluss des Installations- und Kunstparcours, sollen Künstler aus den genannten Ländern Zukunftsphantasien oder Vorahnungen formulieren, wie der Ort in Zukunft gemeinsam und friedlich genutzt werden könnte.